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"Wir sind draußen im Sommer, draußen bis zum Herbst,
und kommen vielleicht nie wieder zurück"
-- Alice Cooper
Schooling (eigentlich Schulung/Ausbildung, hier in etwa = wenn sich die Chancen durch das schlechte Spiel der anderen zu verbessern)
ist ein verniedlichender Ausdruck, um zu beschreiben was schlechte Spieler als Verteidigungsmechanismus einsetzen. Wenn ein Pott im
Turn bei Holdem relativ klein ist und der Spieler mit der besten Hand wettet, wird jeder einzelne Spieler, der nur ein Gutshot (nur
eine Chance die Strasse zu erreichen) hat, einen schwerwiegenden Fehler machen, wenn er mitgeht. Aber einmal angenommen, dass mehrere
andere Spieler auch mitgehen, mit verschiedenen Aussichten auf einen Gutshot. Da diese Spieler ebenfalls schlecht spielen, ist nun der
Pott soweit angewachsen, dass die Aussichten auf den Gutshot beim Mitgehen bessere Pott-Chancen bekommen. Diese unüberlegten Calls
"schoolen" zusammen und werden auf wunderbare Weise gar nicht so schlechte Calls!
Schooling ist teilweise der Grund für viele vernünftige Spieler sich zu beklagen, dass Sie unfähig sind Loose-Games (Spiele mit vielen
Händen) zu schlagen. Jeder, der bis zum River kommt und jede mögliche Gelegenheit wahrnimmt seine Hand zu verbessern, wie kann so ein
vernünftiger Spieler eine solche Hand "anhalten (hold up)" und so ein Spiel schlagen? Eigentlich ist es gar nicht so schwer. Ein
gewinnender Spieler gewinnt lediglich Geld auf verschiedene Weise (und mit einer höheren Varianz) in diesen Spielen. Schooling ist
eigentlich für gute, gewinnende Spieler profitabel, aber man muss schon ein wenig analysieren, warum. Ein Artikel wie dieser hier kann
nicht allein dieses Thema behandeln, aber vielleicht kann hier ein Beispiel einigen Leuten helfen, eine richtige Vorstellung davon zu
bekommen, wie man Schooling betrachten sollte.
Einmal angenommen Sie spielen $10/20 Holdem. Im Big-Blind haben Sie ein A9 (Farben spielen hier keine Rolle). Sechs Leute zahlen den
bisherigen Einsatz, Sie checken. Der Flop ist AZ5. Nicht so großartig, aber Sie können setzen, um zu sehen was passiert. Alle
sechs Ihrer Gegner gehen mit. Hmm, Sie denken nun darüber nach zu checken und im Turn auszusteigen. Aber bei der Turn-Karte erscheit
auf wunderbare Weise ein weiteres Ass! Sie setzen $20 in den $140 Pott.
Da Sie durch das Wunder in der Lage sind auszugleichen, stellt sich heraus, dass unsere sechs Gegner KD, KB, DB, 43, 42, und 32 haben.
Von den 34 möglichen verbleibenden Karten im Kartenstapel, gibt es nur 2 die einen Gewinner aus den einzelnen Gegnern machen könnten.
Dadurch steht es 16-1 gegen sie. Wenn der erste Spieler an der Reihe ist, sagen wir einmal der mit KD, muss er $20 in den $160 Pott
legen. Er bekommt nur 8-zu-1 bei einer 16-zu-1 Chance. Bad-Call. Da aber nun jeder der darauf folgenden Spieler ebenfalls mitgeht, und
wenn es dann zu dem kommt, der die 32 hat, muss er $20 in einen $260 Pott einzahlen. Er bekommt 13-zu-1 auf seine 16-zu-1 Chance die
Hand zu verbessern. Sein Call ist nicht annähernd so schlecht wie das des KD! Das ist Schooling! Aber das Schooling der anderen
Spieler hat sich nun auch zum Call des KD gewandelt, in einen gar nicht so schlechten Call – ähnlich ist es für alle anderen Spieler.
Aber wir kümmern uns nicht um sie, wir kümmern uns um unser A9. Wenn jeder gefaltet hätte, als wir auf den Turn gewettet haben,
bekämen wir die $140. Nach100 Mal würden wir $14,000 vorne liegen. Was ist aber nun, wenn sie alle mitgehen? Die Chance, dass A9 am
Ende gewinnt sind 65%. Also bei hundert Mal, bekommen wir 65 Mal weitere $120 (sechs Turn-Calls, jeder mit $20). Vorausgesetzt niemand
versucht zu bluffen oder geht eine Wette im River mit. Die 35% die wir verlieren, verlieren wir unseren $20 Turn-Einsatz, plus
jegliche Aktion während des River. Nur um ein paar Zahlen zu nennen: ich schätze wir verlieren zu 50% eine Wette im River (wenn die
Karte des River ein König, Dame oder Bube ist) und zu 50% zwei Wetten (wenn die River-Karte eine Vier, Drei oder Zwei ist). Also
verlieren wir Durchschnittlich $30 im River -- $50 gesamt, das ist 35% der Zeit, die uns die “School“ gekostet hat. Was dabei
herauskommt ist ein anständiger extra Profit pro Hand für das A9. Das Schooling hat unseren Gegnern geholfen, aber es ist immer noch
profitabal für uns, wenn alle mitgehen – zu einer Rate von etwa $11.50 pro Hand. (65 Gewinne zu $260 = $16,900. 35 Verluste von $50 =
$1750. Gesamter Profit = $15,150, oder $1150 mehr als die $14,000. Beachten Sie auch, dass die 35 Male, die wir verloren haben und die
$20 die wir bis zu dem Zeitpunkt in den Pott investiert haben insgesamt $700 sind. Allerdings ist dies nicht das, was wir hier
analysieren wollen. Wir schauen hier auf unsere Situation im Turn. Die $20 sind schon im Pott. Die gehören schon nicht mehr uns. (Die
Aktion vor dem Flop und die Calls der anderen Spieler im Flop haben ihre eigenen Schooling Konsequenzen.)
Nun gibt es sicher in paar Leute, die es bevorzugen die $14,000 Profit nach 100 Runden zu bekommen, dis ist so, wenn jeder faltet und
wenn Ihr A9 im Turn schlägt – Null Varianz, 100% Gewinn. Obwohl dies etwa $1150 profitabler für das A9 ist mit der Varianz zu leben,
dass jeder mitgeht. Wichtig ist zu wissen, dass es eine Tatsache ist, dass obwohl all die Leute Calling/Schooling gemacht haben, dies
nicht unbedingt eine schlechte Sache war. Ein guter Spieler, der richtig spielt, wird sich gut gegen die Schooling-Gegner durchsetzen.
Aber so einfach ist das nicht. Wenn wir die 43 und 42 durch 77 und 66 austauschen, nun gewinnen wir nur zu 59%, mit den anderen 6%
(der Unterschied zwischen unseren 65% und den 59%) der Gewinne die zur 32 gehen. Nun fängt die 32 an eine Menge Profit zu erhalten,
bis zu dem Punkt, an dem wir es vorziehen würden, dass jeder falten würde, und wir nur die $140 jedes Mal nehmen. Allerdings ist das
A9 immer noch dabei Geld von den schlechten Spielern zu verdienen, die im Turn immer noch mit bieten. Es passiert manchmal, dass die
Hauptbegünstigten beim Schooling diejenigen mit den besten Aussichten sind (die 32), nicht unbedingt die beste Hand. Manchmal ist die
zweitbeste Hand, das was am meisten begünstigt wird (in diesem Fall wird aus der 32 von einem Verliererblatt ein profitables, wenn
jeder mitgeht (call)), es hängt alles von den aktuellen Händen ab und wie gut ihre Aussichten sind sich zu verbessern und wie stark
die beste Hand/die am wahrscheinlichsten gewinnt, ist.
Schooling-Spiele weisen guten Spielern zwei Hauptwege auf zu gewinnen – indem sie entweder ihre beste gebildete Hand spielen oder die
mit den besten Aussichten. Man kann insgesamt noch mehr Geld gewinnen, aber Sie müssen sicher gehen, dass Ihr Spiel sich anpasst, um
den Nutzen aus beiden Spielarten zu erhalten.
Sie schlagen ein Schooling-Spiel auf die gleiche Art, wie Sie auch jedes andere Spiel schlagen – spielen Sie ein schlaues, angemessenes Pokerspiel.
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